Sonntag, 5. Februar 2012

Däbritz, Uniklinik Münster und die Bielefeldverschwörung

Fall Däbritz Uniklinik zeigt Ex-Assistenzarzt wegen Verleumdung an

Von Ulrich Breulmann am 03. Februar 2012 20:20

MÜNSTER. Mit einer Strafanzeige wehrt sich die Uniklinik gegen einen ehemaligen Assistenzarzt, der im Däbritz-Prozess als Zeuge schwere Vorwürfe gegen die Klinik erhoben hatte. Der 39-jährige Arzt hatte vor Gericht von "schweren Behandlungsfehlern" im Herzzentrum der Uniklinik gesprochen.
Die „Inkompetenz“ der Ärzte habe 2008 zum Tod von zwei Patienten geführt, hatte der Arzt ausgesagt, der mittlerweile im von Däbritz geleiteten Herzzentrum in Duisburg arbeitet.

Die Uniklinik wirft dem Arzt nun vor, vor Gericht „bewusst die Unwahrheit“ gesagt zu haben. Die Uniklinik habe daher gegen den Arzt Strafanzeige wegen „vorsätzlicher Falschaussage, Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung“ gestellt, bestätigte Dagmar Mangels, Pressesprecherin der Uniklinik.

"Es geht um Reputation unseres Hauses"

Man habe sich bisher im Fall Däbritz bewusst zurückgehalten. Alle Vorwürfe gegen die Uniklinik im Zusammenhang mit der Rufmordkampagne seien umfassend aufgeklärt worden. Sie hätten sich als haltlos erwiesen. Wenn jetzt erneut solche Vorwürfe vorgetragen würden, müsse sich die Klinik gegen „unwahre Behauptungen" wehren: „Schließlich geht es auch um die Reputation unseres Hauses“. Weitere rechtliche Schritte behalte man sich ausdrücklich vor.


Mediencheck Klartext:

Der "Fall Däbritz" ist eigentlich ein Stoff, aus dem man einen Krimi stricken könnte:  Da gibt es eine hochkompetende Chirurgin, der die Handlungsweise der Kollegen Anlass zu Kritik gibt.
Diese Kritik, höflich und politisch korrekt vorgetragen, wird seitens der Klinik nicht hinreichend beachtet.
Die Ärztin ist in Sorge um Menschenleben, der Lebensgefährte schliesslich zeigt die ihm zur Kenntnis gelangten Sachverhalte an - eigentlich ein heldenhaftes Verhalten, möchte man meinen, dass jemand nicht nach der bekannten Methode "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" vorgeht, sondern sich an den Rechtsstaat wendet, um die nach seiner Meinung bestehenden Gefahren für Leib und Leben von Patienten abzuwenden.

Nichts da, sagt der Rechtsstaat, wir, an die man sich gewendet hat, sind doch die EIGENTÜMER dieser Institution, wir werden den Teufel tun und da aufdecken und irgendein Verschulden zugeben.
EIN GUTACHTEN MUSS HER!
Und in dem Gutachten muss stehen, dass man da gar nix finden konnte, dann stellen wir den Vorgang ein und schwupps, wir alle können wieder ruhig schlafen.

Justiz als Druckmittel

Nun gibt es da aber noch andere, die nicht die Augen zumachen wollen, Presseleute zum Beispiel, Sekretärinnen, Ärzte. Wie bekommen wir die zum Schweigen? Na klar: man lädt sie als Zeugen vor Gericht, und wer es wagt, seine eigene Meinung zu haben, den nennt man Verleumder und man beruft sich auf das Gutachten, das "man" im Eiltempo hat fabrizieren lassen, um endlich die Akte schliessen zu können. Die verstorbenen Patienten waren beinah noch temperiert, so schnell war das Ding vom Eis. Und die Ärztin wird nun seit 4 Jahren mit Klagen überzogen, dann ist die schön beschäftigt.

Die Medien, die macht man am Besten gleich mundtot, indem man mit Millionenklagen droht, falls die ein böses Wort über diese schöne Uniklinik sagen. Pressefreiheit wird doch sowieso überbewertet, sagt sogar der Bundespräsident Wulff. Und der muss es ja wissen.

Und nun zu dem AssiArzt, der nun meint, dass man vor Gericht tatsächlich die Wahrheit sagen muss - ja geht's noch?? Da geht doch die ganze schöne Reputation kaputt, wenn jeder sagen dürfte, was er für richtig hält!   Wie man aus der Bielefeld-Verschwörung lernen konnte, muss man lediglich alles, was an Tatsachen vorgebracht wird, als Lüge abstreiten, man nehme dazu ein paar Hunderttausend Euro aus Steuern, um die Millionenklagen finanzieren zu können, und dann sucht man schöne Schlagworte wie "Verleumdung" und "üble Nachrede" um einen Grund zu haben, mittels der Justiz den jungen Arzt zum Schweigen zu bringen.

Wir meinen: es gibt keinen besseren Ort, um sich bis zu seinem Ableben liebevoll versorgen zu lassen, als die UNIKLINIK Münster. Wir ermuntern alle Menschen, nachdrücklich: gehen Sie hin, bilden Sie sich eine eigene Meinung! Glauben Sie den Gutachtern, die allein aus den Akten erkennen können, dass die Kollegen alles ganz furchtbar richtig gemacht haben, dass bei den Operationen überhauptgarnixinkeinsterweise falsch gemacht wurde. Und die bösen Reputationsschädiger, die diese blöden Fragen stellen wie "und warum sind dann die Patienten tot?" die sollten Sie einfach nur - ignorieren! Ja, genau! Die Erde ist eh überbevölkert. Muss man da wegen 13 mehr oder weniger so ein Theater machen?
Wir meinen: wenn die Universitätsklinik doch so auf ihren Ruf achten muss, dass sie der Presse vorschreibt, dass sie nur noch Positives schreiben darf, dass kritische Fragen mittels Millionenklagen unterdrückt werden, dass sie ZEUGEN anzeigt, um sich reinzuwaschen, dass sie alles und jeden juristisch fertigmacht: JA DAS MUSS DOCH JEDEM EINLEUCHTEN, dass die nix zu verbergen haben! Und Bielefeld gibt's ja schliesslich auch nicht, wie wir mittlerweile wissen....


Dieser Artikel ist eine Glosse, er unterliegt der künstlerischen Freiheit des Autors und der gesetzlich garantierten Meinungs- und Pressefreiheit. Klagen bitte an
Mediencheck
Kotel Westside
Jerusalem/Israel
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