Samstag, 6. Oktober 2012

Kurt Beck, King of Proll - freie Meinung von Bürgern muss nicht sein

 BILD titelt mal wieder für einen Ihrer Marionettenpolitiker:

http://www.bild.de/politik/inland/kurt-beck/zuspruch-fuer-beck-26571118.bild.html

Viel Zuspruch für Beck nach Ausraster „Politiker müssen sich nicht alles gefallen lassen“

 

Mediencheck fragt:

wenn noch nicht mal eine vom Grundgesetz gedeckte, sachliche Meinungsaussage gegenüber Beck, der immerhin für eine Pleite von über 200 MILLIONEN verantwortlich ist, ohne Eklat geäussert werden darf,  und mit primitiver "Halt's Maul"-Mentalität abgeschmettert wird, was MUSS ein Politiker sich denn dann überhaupt "gefallen lassen"? 

Laut Bild ist es ja schon zuviel, wenn jemand eine zutreffende, wahre Aussage macht. Ab wann wird Beck sich auch dagegen verwahren, dass man an Kritik auch nur DENKT? Aber klar: wenn ICH 200 Millionen verballert hätte, würde ich auch alles daransetzen, dass niemand das öffentlich thematisiert.

Aber lesen wir mal in der Bild, was überhaupt passierte: 

 

 

Großes Verständnis für den Wut-Ausbruch von Kurt Beck (63, SPD), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz!
Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln Heinz Buschkowsky (64, SPD): „Es gibt Zeitgenossen die glauben, dass Politiker Laternenpfähle sind, an denen jeder mal sein Bein heben kann. Und manchmal treten Laternenpfähle eben aus…“
Forsa-Chef Manfred Güllner: „Politiker müssen sich nicht alles gefallen lassen. Sie dürfen Menschen, die Ihnen gegenüber unverschämt auftreten, auch mal zurechtstutzen.“

Ahja. Eine freie, sachliche Meinungsäusserung ist also das Anpinkeln eines honorigen Politikers, der sich sozusagen nur wehrt gegen den ungerechtfertigten Pinkler...

Eine freie Meinungsäusserung, die das Grundgesetz JEDEM Menschen zugesteht, nennt der Forsa-Chef also unverschämt?

Ich nenne es unverschämt, wie BILD hier versucht, das Prollgehabe eines abgehobenen Politikers, der Millionen von Staatsgeldern verbraten hat aus UNFÄHIGKEIT zu decken. 

Anscheinend hat Beck sehr gute Beziehungen zur BILD Redaktion, anders ist solcher Rabulismus kaum mehr zu erklären. Dann geht Bild noch einen Schritt weiter in der Gehirnwäsche der Leserschaft und entblödet sich nicht, zu schreiben:

 "Politiker sollten reden wie die BILD: hart, klar, wahr. Das Leben ist kein Mädchenpensionat. Uns bliebe viel erspart, wenn öfter richtig zugelangt wird.“

Mediencheck fragt: WANN hat BILD denn jemals diese Attribute, die sie sich selbst grossspurig zuschreibt, erfüllt? BILD hat mithin die meisten Rügen des Presserates und wechselt täglich, gerade wie es eben opportun ist, die Kernaussage. 

 

Jutta Rübach erzählt in Bild, was in ihrer Firma zählt:

"Als Beratungsagentur erleben wir darum immer häufiger, dass handfeste, 'echte' Persönlichkeiten sehr gefragt sind – statt Phrasen und Worthülsen wollen viele heute Klartext hören. Auch in der Wirtschaft ist das angekommen: Unternehmen fragen bei uns nach RednerInnen, die zum Nachdenken anregen und die auch mal quer bürsten. Gerade bei Motivationsvorträgen sind Persönlichkeiten beliebt, die weg von den geschliffenen Sätzen ihre ungeschminkte Meinung wieder geben.“


Mediencheck hat da einen guten Rat: 

nehmen Sie, Frau Rübach, nicht den pöbelnden alten Politiker, der seine Fehltritte nur mittels Maulkorb noch rechtfertigen kann, nehmen Sie den aufrechten Studenten, der klar, sachlich und mutig die Dinge beim Namen genannt hat, und sich nicht von einem alternden Politiker, der an eine kläffende und sabbernde Bulldoge mehr erinnert als an einen Volksvertreter, hat einschüchtern lassen. 

Student Michael D. (24) in der Zeitung „tz”: „Ich habe im Vorbeigehen Kurt Beck gesehen und meinen Zwischenruf 'Die Bayern bezahlen den Nürburgring und den Betzenberg' eingeworfen', Ich habe ihn nicht persönlich angegriffen.”
Beck hatte den Studenten am Rande der Feiern zum Tag der deutschen Einheit mit den Worten „Können Sie mal das Maul halten” angeblafft.

Ein Politiker wie Beck, der Millionen durch Unfähigkeit in den Sand setzt, muss noch viel mehr, als sich Kritik gefallen lassen: Die Staatsanwaltschaft sollte mal prüfen, inwieweit der Politiker sich strafbar gemacht hat, gegenüber dem Volk, das er angeblich vertreten sollte.