Dienstag, 31. Januar 2012

Hungernde Kinder in Griechenland - Populismus oder Realität?

Die "Welt" hat mal wieder zugeschlagen. Verbal. Na klar. Und politisch korrekt.
Trotzdem stellt sich nach dem Lesegenuss ein schaler Nachgeschmack ein.

http://www.welt.de/politik/ausland/article13843106/Griechenland-verteilt-Lebensmittelcoupons-an-Schueler.html
Das griechische Bildungsministerium hat angekündigt, zur Unterstützung der durch die staatlichen Sparmaßnahmen am härtesten betroffenen Schüler und Familien Lebensmittelcoupons zu verteilen.
Foto: picture-alliance / dpa Griechische Schüler: Besonders Bedürftige sollen vom Staat Lebensmittelcoupons erhalten
Von kommender Woche an sollten an 18 Schulen in neun Arbeitervierteln kostenlos Coupons für Milch, Früchte und Kekse verteilt werden, sagte der stellvertretende Bildungsminister, Evi Christofilopoulou, dem Parlament nach Angaben der halbamtlichen Nachrichtenagentur ANA.

"Populistische Propaganda" gegen Sparmaßnahmen

Die Regierung steht seit Monaten unter Druck zu handeln, nachdem in den Medien Berichte über unterernährte Schüler aufgetaucht waren, die im Unterricht vor Entkräftung in Ohnmacht fielen.
Das Bildungsministerium warf daraufhin Lehrer-Gewerkschaften vor, „populistische Propaganda“ zu verbreiten, um Stimmung gegen die Sparmaßnahmen der Regierung zu machen.
 Was hier so nonchalant als mögliche Politpropaganda dargestellt wird, und was in den Kommentaren der offensichtlich von der Bild übergelaufenenen Kommentatorenriege übersehen wird, sieht in der Realität ganz anders aus:
Zum Artikel:  Da das Geld bei vielen Griechen so knapp wird, dass es nicht mal mehr für ausreichend Nahrung reicht, geben sie ihre Kinder in Heime. Aus Angst und vor lauter Verzweiflung haben mehr als 1000 Familien um eine Unterkunft in einem SOS-Kinderdorf für ihre Kinder gebeten. Früher seien in den Heimen meist Kinder aus Problemfamilien untergebracht worden, doch jetzt kommen die Kinder aus eigentlich intakten Familien.

Wie kann man die Augen nur so verschließen? Die "Welt" verfügt sicherlich über ein gerüttelt Maß an Erfahrung, um zu wissen, was man mit derartig gesätem Zweifel anrichtet, und was dies für die betroffenen Kinder an traurigen Einzelschicksalen provoziert.
Wir meinen: die Berichterstattung der "Welt" ist sowohl inhaltlich als auch ethisch als bedenklich einzustufen.
Seriös geht anders....



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